Zu Pfingsten des gleichen Jahres, nämlich 1950, unternahmen meine Cousine und ich einen Ausflug mit dem Fahrrad nach Bamberg. Auf dem Weg dorthin lag Rossach, wo unsere Verwandten wohnten. Nach einer Übernachtung fuhren wir am nächsten Tag weiter nach Bamberg. Unsere Fahrräder stellten wir im Hof einer Gastwirtschaft ab und schauten uns die Stadt und den Dom an. Aufgefallen war uns, dass Bamberg wenig Bäume und dass es wenig Vorgärten hatte. Einzig entlang der Regnitz sah es etwas grün aus. Die Stadt ist aus grauem Sandstein eng erbaut und kam uns düster und bedrückend vor. So eine mittelalterliche Stadt hatten wir noch nicht gesehen. Waren wir doch gewohnt, mitten in einer flachen Landschaft von Wiesen, Feldern, Wald und Teichen zu leben. Nach einem arbeitsreichen Sommer fing für mich die Schule in der Kreisstadt an. Das Wort Urlaub kannten wir nicht. Es gab Schulferien, das hieß aber für mich, das ich jetzt eine volle Arbeitskraft war und auch wie ein Erwachsener arbeiten musste, nämlich von der Frühe bis zum Abendbrot.
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