
Eine messinge Platte erklärt die Idee: früher wurden Götter und ihre Handlungen thematisiert. Heute sind an die Stelle er Götter Diven und Politiker getreten.


Die deutsche Konkurrenz REWE hat ganz leise, ohne Marketinggeschrei aufgeholt. Seit einigen Tagen ist nun Montag bis Sonnabend von 7:00 bis 23:00 Uhr geöffnet. Jetzt hat man abends noch mehr Freiheiten und weniger Streß und könnte beispielsweise nach einem Date, wenn man dann auf Zimmer ist, noch eine oder zwei Flaschen Wein und Knabberzeug holen. Diese zeitliche Flexibilität schafft noch nicht einmal Erdo?an – der räumt seine Kisten samstags am späten Nachmittag wieder in den Laden und darf sich dann auf Wochenende freuen.
500 Jahre vor der freundlichen Besiedlung Deutschlands durch die Türken hat Gutenberg das Drucken mit beweglichen Lettern irgendwie in gedanklicher Verbindung mit einer Weinpresse erfunden und jetzt gibt es hier eine Zweitverwertung einer alten Bieretikettensammlung. Die ist noch aus der Zeit, in der Herren mit Hut Briefmarken oder Bieretiketten sammelten. Es scheint eine verlorengegangene Kultur zu sein und ist heute vollständig vom Windowsreparierspiel sublimiert worden.
Die Bier- und Brausetiketten sind ein Dachbodenfund aus den ehemaligen östlichen Bundesländern. Der Sammler hat dem Vernehemen nach die Brauereien angeschrieben und war tatsächlich erfolgreich.
Zumindest für Kulturgeschichtler und Grafikerinnen kann die Sammlung aufschlussreich sein, zeigt sie doch, was unsere Altvorderen tranken und wie sie dafür geworben wurden. Bemerkenswert ist die Bandbreite der Ästhetik: es gibt tatsächlich Brauereien, die ihre alten Druckvorlagen rausholten und ledigleich das Hakenkreuz rauskratzen ließen. Auch dem Turm der Pestalozzischule in Weimar ist auf dem Mittelturm eine Stange installiert, an deren Spitze vor 1945 ein eingekreistes Hakenkreuz war, zu meiner Schulzeit fehlt nur das Symbol – der Ring war noch weithin sichtbar.
Wer kennt nicht die Stammtischgespräche, wenn es um die große Politik oder eben um Lokales geht. Jeder am Tische würde die Sache besser machen bietet gute Ratschläge feil. Georg Spiel gibt jetzt jedem eine Chance, sich mal als Stadtplaner zu versuchen. Als „Stadtspieler“ ist man eben nicht nur Bewohner, Geschäftsmann oder Investor, sondern vielleicht auch Stadtbehörde und merkt plötzlich, wie die andere Seite tickt. Insofern hat das Spiel auch einen systemischen und einen therapeutischen Aspekt.
Hamburg ist ja an sich dafür bekannt, sehr viele Motive zu haben. Gerade in der Speicherstadt oder überhaupt im Hafen braucht der Knipser seine Silberbüchse nur in den Wind halten und schon hat er eine nette Erinnerung im Kasten. Nun ist der Stadtpark nicht unbedingt das Ziel der Touris, die tummeln sich ziemlich konzentriert. Nein, im Stadtpark sind im Sommer die ganzen Hintergründe und veranstalten ein multikulturelles Masengrillen. In den übrigen Jahreszeiten herrscht hier eine gänzlich andere Stimmung. Dann wird der Park von Muttis, Frauchen, Sportlern und Weltverbesserern beherrscht. Letztere feiern hier ihre neue Sekte. Das kommt oft vor. Erstere haben zuweilen „Kämpfe“ mit Trotzköpfchen. In der heutigen zeit heißt das wohl „autonome Entwicklungsphase“ – es läuft aber auf das Gleiche hinaus: Muttis Nerven sind stark gefordert und sie muss versuchen entweder mit einer Mischung aus Ablenkung, Drohung mit Liebes. und Aufmerksamkeitsentzug zu deeskalieren und im Sinne Sinne der paradoxen Intervention quasi den Finger in den Rachen steckend diese Lernphase möglichst schnell hinter sich zu bringen. Wie man sich denken kann, gibt es auch dokumentarisches Filmmaterial zu diesen unerfreulichen ereignissen am Planschbecken – ledigleich der Anstand und der Scham verhindert eine hiesige Veröffentlichung. Erfreuen wir uns also an den makroskopischen Stilleben,