
Thema in der FU Berlin war eine GPS-basierte iPhone-Web-App. Beim flüchtigen Hinschauen erscheint die webbrowserbasierende Lösung viel charmanter, da man nicht für jeden kommunnikativen Handschmeichler eine native Anwendung schreiben muss und das Angebot des Audio- und Videotags in HTML5 ist verführerisch. Leider steckt der Teufel im Detail. Das iPhone startet zwangsläufig Quicktime und spielt es eben nicht in der Weboberfläche ab. Das PalmPre hat große Probleme mit dem richtigen Anzeigen der Videos. Gibt man die Breite vor, dann wird die Höhe nicht automatisch angepasst. Wird das PalmPre senkrecjt gehalten und der Film ist Breitformat, dann dreht der Player 90°, weil er denkt, das passe dann besser. Allerdings bleibt die Seite stehen, was dann total putzig aussieht. Das Verhalten lässt sich nicht abschalten. Dreht der Nutzer den PalmPre, dann kommt alles durcheinander. Audio lässt sich auf dem iPhone nicht ohne Nutzereingabe abspielen – somit entfallen automatische Benachrichtigungen bei Annäherung an Wegpunkte. Viele ¬schöne Sätze von Apple hauen auf dem iPhone nicht hin. Letztlich ist das ganze System recht hakelig und kann bestenfalls die Hoffnung auf bessere Zeiten nähren.

Ankunft Berlin-Friedrichshain: mehr Ostberlin geht nicht. Riesenplattenbau an Plattenbau, ein rosarotes Versorgungsrohr schlängelt sich längs der Straße der Pariser Kommune.
Nun hat sich über das durchaus lukrative Geschäft ein Wölkchen geschoben. Es ist vorkekommen, dass die angekündigten günstigen Preise nicht gestimmt haben, wenn sich der ahnungslose Nutzer zum Shop begeben hat. Der Shopbetreiber ändert Preise und aus welchen Gründen auch immer, sind diese Änderungen auf dem Portal nicht zeitnah sichtbar. Die Vermutung der Absicht liegt natürlich nahe. Nun gibt es ein spektakuläres BGH-Urteil, das diesen Mißstand anprangert und „ehrsamen“ Shopbetreiber in die Bredouille bringt. Nicht nur, dass diese irrführende Preisansage oftmals am Browsercache oder am Internetanbiter-Proxy hängenbleibt, nein: oftmals können diese Shops überhaupt nicht diesen Wünschen des Gesetzgebers nachkommen. Warum? Dilemma der IT-Industrie. Mehr sage ich jetzt nicht. Es ist so ein Paarung aus Blödheit und Chuzpe. Wenn ich einen Shop hätte, würde ich jetzt diesen Werbevertrag mit den Portalbetreibern aufkündigen. Abmahnungen sind zu teuer. Wäre das nicht eine Geschäftsidee – da jetzt helfend unter die Arme zu greifen?
Leider gibt es jetzt auf technischer Seite zwei sich widersprechende Forderungen: einmal möchte man dem Netzverkehr minimieren – man wird also die ursprüngliche Datenquelle nicht jedesmal abfragen und die Produktinformation zwischenspeichern. Allerdings kann das Verfahren die Abmahner auf den Plan rufen. So werden wir die eigentlichen Preisinfos per Ajax nachladen. Die Webseite ist dann schon vollständig da und angezeigt und eine knappe Sekunde später werden die Preise aktualisiert. Ist natürlich ein zusätzlicher Aufwand und bedarf „Herrschaftswissens“. Gut, das trennt dann zusätzlich die Spreu vom Weizen.

Schon wegen des besseren Wetters hat heute (oder auch vielleicht schon gestern) die Schumachersaison begonnen. Noch etwas frisch, aber das Bier schmeckt schon mal.