Als ein Laudatiogedicht auf Carolina ausgebracht wurde und der Name „Kreusch“ staccatoartig fiel, da fragte ich sie, ob sie Claudius Cormelius Kreusch kenne. „Das ist mein Bruder.“ „Dann habe ich schon mal in Deinem Eltenhaus übernachtet und wir trafen uns schon mal.“ Es gibt schon unglaubliche Zufälle.
Das Bild ist tatsächlich mit einer analogen Kamera aufgenommen. Das schweizer Modell bewegt nach Auslösung das Objektiv auf einer Kreisbahn und phasenstarr bewegt sich der Film, so dass am Ende ein ca. ein Meter langer Rollfilm belichtet ist. Danach wird der Film zur Weiterverarbeitung eingescannt …
Stickworte dabei sind: „Aufgewachsen im kommunistischen Ungarn in erzkatholischer Familie ohne Worte“, Präsenz, Hauptsache und Liebe als großes Lebensziel …“
Lebensziel kann auch Hamburg sein. Schon Hesse wollte im Steppenwolf den Kindern Fahrkarten nach Hamburg schenken. Bei gutem Wetter ist diese herrliche Stadt an Alster, Elbe und Bille auch tatsächlich großartig.
Ist ein schönes Sinnbild: er ist gewissermaßen ein Buch oder mit ihm verwachsen. Wer es noch nicht entdeckt hat – einfach mit der Maus über das Bild gehen oden eben diese neuen Gesten auf dem Reibebrett vollführen.
Am Freitag findet im Nachtspeicher23 wieder „so eine“ Vernissage statt. Lauschen wir dem Waschzettel: Carolina C. Kreusch besitzt ein Auge für die nichtbeachteten Objekte und
mantelt sie mit teils sprödem Glanz ein.
Sie erweist sich als Beobachterin und Erforscherin der sie umgebenden Alltagswelt, filtert ihre ureigenen persönlichen Be-oder Empfindlichkeiten, analysiert Details, die sie in ihren sensiblen Collagen, Objekten und Videos in ungewohnt neue Zusammenhänge setzt. Sie baut, sägt, lackiert, klebt, verkleidet, konstruiert, erfindet in einer Vielschichtigkeit und purer Experimentierlust: von praktischem Nutzen bis hin zu funktionaler Illusion.
Der Blick des Rezipienten verfängt sich in den verschachtelten Räumen, sie spinnt ein vernetztes Rohrpostsystem. "Etwas" kommt rein oder irgendwoher und kommt (möglicherweise) wieder heraus: flüssig, fest, zäh, lecker, giftig-süss.
Warten, Blicksturzflug. Der Blick verliert sich taub im Loch, stürzt wieder hinab in den Raumnachbar, Maße anti-rechtwinklig, Blicke schweifen saftig, Lochdurchdringung. Blickstoß auf Wand. Niederprall, weg und durch.
Das beste ist wohl die funktionale Illusion …