Nichts von Belang. Mupperg Sportplatzeinweihung.
Heute ein schöner Tag. Die Schnitternte läßt immer noch auf sich warten. dieselbe wird etwas spät. Heute Abend hält der Musikverein Sichelreuth Tanz. Zwischen Bayern und dem Reich ist ein Konflikt ausgebrochen, weil Bayern die vom Reich mit Zweidrittelmehrheit beschlossenen Maßnahmen zum Schutze der Republik nicht anerkennt und den neugebildeten Reichsgerichtshof mißachtet.
Der Tanz war doch so ziemlich besucht. Die Musik nahm 1200 M ein. Unsere Einnahme betrug 3700 M. Wurst war von Großmann, Coburg.
Heute ausnahmsweise schönes Wetter. Die ganze Woche geregnet, so daß wir die meiste Gerste noch liegen haben. Hoffentlich bringen wir heute etwas heim!
Mitwitzer Kirchweih. Der Dollar war diese Woche mal auf 2300 M gestiegen, gestern wieder etwas gefallen. Die Ursache rasende Teuerungen auf allen Gebieten. Der Ztr. Roggenmehl kostet 3500 M, dazu Weizenmehl 5000 M, das Pfd. Schweinefleisch 200 M, dito Wurst.
Früh 7 Uhr. Trüb und neblig. Schon etliche Tage Regenwetter, so daß wir die ganze Gemeinde liegen haben, 1 Fuder Hafer am Linder Weg, am Baßhölzchen noch breit liegen, ebenso auch den Kleesamen. Gestern Mist aufs Kleefeld im Sand gefahren.
Heute Gemeinde- und Kreisratswahlen in Thüringen, auch Einweihung des Kriegerdenkmals in Mupperg.
Die Preissteigerungen in allen Wirtschaftsgebieten nehmen ihren Fortgang. Das Bier kostet heute an 35 Mark das Liter. Wir müssen für den Hklt. 2300 M bezahlen. Die Bierwirtschaft wird allmählich nun aufhören, denn der Verdienst hält nicht gleichen Schritt mit den Ausgaben.
Heute das Bauernrennen in Oberlind und Abends bei uns öffentlicher Ball. Wird wohl der Haufen nicht los werden, weil in Liebau Kirmes und in Ebersdorf auch was los ist.
Doch seit der Bierteuerung häuft sich das Bier im Keller auf, letzten Endes verdirbt es, also muß etwas gehalten werden. Das Resultat des öffentlichen Tanzes war folgendes:
durch das Pferderennen in Oberlind wurden viele heute vom Besuche Abends abgehalten, dazu die Liebauer Kirchweih und der Tanz in Ebersdorf. Doch wurden die Ausgaben gedeckt und blieben für den Saal 150 M übrig.
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